Das dreidimensionale Modellieren von Menschen ist immer wieder eine besondere Herausforderung. Der kommerzielle Softwaremarkt bietet hierfür spezialisierte Anwendungen mit namhaften Vertreter, wie beispielsweise Poser und DAZ Studio. Mit MakeHuman gibt es nun seit einiger Zeit auch ein entsprechendes Open Source Werkzeug.
MakeHuman begann als Addon Script für Blender und entwickelte sich zu einer eigenständigen Anwendung weiter. Es ermöglicht das schnelle Modellieren von Menschen mit einer intuitiven Benutzeroberfläche, die sich relativ schnell dem Anwender erschließt.
Männlein, Weiblein, dick, dünn, groß, klein
Alle Parameter unseres Menschen werden über einfache Schieberegler eingestellt und in Echtzeit auf das 3D Modell übertragen. Eine Fülle an Optionen erlaubt es, auch kleinste Details, wie die Größe der Nase, der Abstand der Augen oder die Position der Augenlider, den eigenen Vorstellungen gemäß zu parametrieren.
Standardmäßig ist der erstellte Körper nackt. Über eine Bibliothek, die sich noch in der Entwicklung befindet, kann er jedoch mit verschiedenen Textilien, wie Hosen, Hemden und Schuhen ausgestattet werden. Außerdem gibt es verschiedene Haut-Texturen und natürlich auch Haare.
Zusammenarbeit mit Blender
Ein erstellter Körper kann zwar auch innerhalb von MakeHuman nett anzusehen sein, das volle Potential entwickelt sich jedoch erst in Verbindung mit einer 3D Animationssoftware, wie z.B. Blender.
Der Körper kann über ein Austauschformat aus MakeHuman exportiert und in Blender importiert werden. Der Clou: das Modell ist mit Materialien vollständig texturiert und mit „Bones“ ausgestattet. Damit kann der Körper beliebig in Pose versetzt und animiert werden. Die Materialien zielen derzeit ausschließlich auf die Blender internal Render Engine. Wer die neue Engine Cycles verwenden möchte, muss noch selber Hand anlegen. Es dürfte jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein, wann auch fertige Cycles Materialien exportiert werden.
Fazit
MakeHuman hat zumindest bei mir den Praxistest bereits überstanden. Für den Titel zum nächsten ABBUC Magazin #109, das in einigen Wochen erscheint, kam die Anwendung erstmals erfolgreich zum Einsatz.