Freestyle ist eine „Non-photorealistic Render Engine“ (NPR) für Blender, d.h. sie erzeugt keine photorealistische Ergebnisse, sondern Liniengrafiken, die auf den 3D Objektdaten basieren. Ich habe Freestyle für den Titel der ABBUC Textbeilage #116 erstmalig eingesetzt und als Nebenprodukt ist dabei eine kurze Animation entstanden.
Freestyle unterstützt eine Vielzahl an Parametern und Modifikatoren, das so genante „Line Set“, das sich auf die Linienführung und Objektgeometrie auswirkt. Dadurch kann das Ergebnis beispielsweise dynamischer oder technisch neutral gestaltet werden. Ich habe mich bewusst für ein „Low Poly“ Drahtgittermodell entschieden, um dem „Atari Retro Style“ aus dem Artikel gerecht zu werden. Die Animation ist einfach aufgebaut und kommt in der GIF Datei als Dauerschleife mit 30 Frames aus.
Die Blender Szene verwendet drei Line Sets, die sich jeweils auf eine Objektgruppe auswirken: Ground, River, Shuttle. Um das Drahtgittermodell sichtbar zu machen, wurde im Line Set der Edge Type Edge Mark ausgewählt und im Edit Mode alle Kanten als „Freestyle Edge“ markiert. Zusätzlich kommen beim Ground und River Line Set der Modifikator „Distance from Camera“ zum Einsatz, der die Linien anhand der Entfernung zur Kamera einfärbt, bzw. hier abdunkelt.
Mit meinem ersten Test kratze ich nur an der Oberfläche von Freestyle. Gerade in Verbindung mit den Modifikatoren lassen sich jedoch beeindruckende Ergebnisse erzielen. Über die Blender Composite Nodes können die Renderings weiter bearbeitet und beispielsweise mit dem photorealistischen Cycles kombiniert werden.