Adobe Photoshop, Illustrator & Co. sind in der professionellen Bildbearbeitung die unangefochtenen Platzhirsche. Die Open Source Community bietet jedoch nahezu gleichwertige freie und kostenlose Alternativen, die wahrscheinlich in den allermeisten Fällen ausreichen.
In dem nachfolgenden Beitrag öffne ich meine Werkzeugkiste und stelle die Anwendungen kurz vor, die ich für die grafische Projektarbeit einsetze. Ich verwende die Programme zwar unter dem Betriebssystem GNU/Linux, aber es stehen auf den Websites der Projekte auch jeweils entsprechende Downloads für Windows und Mac bereit.
Inkscape
Inkscape ist ein freies Vektorgrafikprogramm, das heißt, die erstellten Bilder basieren nicht auf Pixeln, sondern auf geometrischen Primitiven, wie Linien, Kurven, Kreisen und Rechtecken. Dadurch lassen sich die Grafiken nahezu beliebig skalieren, ohne dass sie an Qualität verlieren.
Inkscape ist mein primäres Werkzeug für Erstellung von Illustrationen, Logos und Diagrammen. Außerdem erstelle ich damit in der Regel auch die Prototypen und grafischen Elemente für neue Websites oder einfache Texturen für Blender.
Das Programm legt seine Dateien im standardisierten SVG Format (Scaleable Vector Graphics) ab, kann jedoch auch zahlreiche andere Formate lesen und schreiben (beispielsweise PDF). Dadurch fügt es sich wunderbar in meine Werkzeugkiste ein und erlaubt einen (meist) unproblematischen Datenaustausch.
Web: http://inkscape.org
GIMP – The GNU Image Manipulation Program
GIMP gehört zu den High End Anwendungen wenn es um die Bildbearbeitung geht (z.B. das Manipulieren von Fotos) und ist stets meine erste Wahl für solche Aufgabenstellungen. Es bietet alle Werkzeuge, die für das Arbeiten mit Pixelbildern erforderlich sind. Ebenen, Pfade, zahlreiche Filter und eine schier unbegrenzte Erweiterbarkeit durch Skriptsprachen runden die Anwendung ab.
GIMP ist außerdem in der Lage, Pfade mit Inkscape auszutauschen. GIMP kann seine Pfade sowohl als SVG Dateien speichern, als mit Inkscape erstellte Dateien lesen.
Web: http://www.gimp.org
Blender
Blender ist eine freie 3D Rendering/ Raytracing und Animationssoftware und rundet meine Werkzeugkiste ab. Die Benutzeroberfläche (GUI) ist anfangs gewöhnungsbedürftig und wird häufig kritisiert. Nach einer Einarbeitungsphase mit einer steilen Lernkurve kommt man jedoch schnell zu überzeugenden Ergebnissen.
Durch Kurzfilmprojekte, wie Tears of Steel, Sintel, Big Bug Bunny und Elephants Dream wird die Entwicklung vorangetrieben und die Leistungsfähigkeit von Blender einem breiten Publikum bekannt gemacht.
Eine weitere Besonderheit von Blender ist die Game Engine, die die Entwicklung von 3D Spielen ermöglicht, beispielsweise YoFrankie.
Scribus
Scribus ist ein Open Source Desktop Publishing Programm (DTP) zur Erzeugung professioneller Seitenlayouts.
Bei meiner Projektarbeit kommt Scribus immer dann zum Einsatz, wenn etwas professionell und hochwertig gedruckt werden soll. Dazu gehören beispielsweise die Titel für die Textbeilage des ABBUC Magazins, Buchtitel, sowie Flyer, Poster und dergleichen.
Durch die Möglichkeit, neben diversen Bildformaten auch SVG Dateien zu importieren, ist es die ideale Ergänzung zum Vektorzeichenprogramm Inkscape.
Nützliche Helfer
In der Regel kommt bei meinen Projekten nicht nur ein einzelnes Werkzeug zum Einsatz, sondern die oben genannten Anwendungen können jeweils ihre Stärken ausspielen um zu einem Gesamtergebnis zu gelangen. Hier spielen oft nützliche Helfer, wie eine gemeinsame Versionsverwaltung oder Werkzeuge zur Automatisierung, eine wichtige Rolle. Auf diese werde ich in der Aktikelserie Werkzeugkiste nach und nach eingehen.
Natürlich erhebt die Liste der Grafikprogramme keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt nur meine eigene Werkzeugkiste wieder. Zu jeder Anwendung gibt es zahlreiche Alternativen, die auch einen Blick wert sind.