Die ABBUC Magazin Textbeilage #111 trägt zwar den Namen „Atari Calculator“, allerdings geht es weniger um das Programm, sondern um die interessante Geschichte, wie das Programm nach über 30 Jahren endlich seinen Weg nach Europa fand.
Auf der Jahreshauptversammlung 2012 des ABBUC e.V. präsentierte Roland Wassenberg (ehemaliger User-Club-Präsident für Atari Computer Düsseldorf und Neus) das lange verschollene Handbuch zum Computer Programm „CALCULATOR“ für den Atari 800.
CALCULATOR war ein mächtiger, programmierbarer Rechner, der seiner Zeit damals (1979) weit voraus war. Allerdings ist die Software sehr komplex und ohne das Handbuch nicht zu gebrauchen.
Das Programm wurde zwar in Atari-Verkaufslisten aufgeführt, aber man konnte es einfach nicht bekommen.
Quelle: Roland Wassenberg
Roland beschreibt in seinem Artikel, wie es ihm gelang, auf verschlungenen Pfaden Kontakt zu der damaligen Programmiererin Carol Shaw herzustellen und ein seltenes Exemplar des Handbuches nach Europa zu bringen.
Bei der Umsetzung des Titels versuchte ich, die spannende und verschlungene Geschichte auch auf das Titelmotiv zu übertragen. Dabei herausgekommen sind drei Panels im Comic Style, die eine abenteuerliche Geschichte erzählen.
Story Plot
In der Story trifft unser Abenteurer, der den Urwald bereits aus Magazin #110: Missing in Action kennt, auf einen verborgenen Atari Tempel. Mit einer Laterne erforscht er die dunklen Gewölbe und findet letztendlich das verschollene Handbuch zum sagenumwobenen „CALCULATOR“.
Unverkennbar dienten bekannte Titel, wie Indiana Jones und Quatermain, sowie einige Golden Age Comics (z.B. Tarzan) als Inspirationsquellen. Daraus resultierte dann auch der erste Layoutentwurf. Dieser legte die Anzahl der Panels fest und enthält die ersten Skizzen für die Ministory.
Die Panels
Die Story stand und nach einigen Versuchen hatte ich auch ein passendes Strip Layout gefunden. Ein frühes festlegen der Panelformate und des Layouts war wichtig, da sich die Größe auch auf den Inhalt und die Perspektiven auswirkt.
Alle drei Panels wurden einzeln erstellt und erst in der Desktop Publishing Software Scribus zum Strip zusammengesetzt. Der Workflow für die Panels war jedoch identisch: Vorskizze auf Papier, Erstellung und Rendering von 3D Modellen in Blender, Bildbearbeitung.
Für die Bildbearbeitung (Textur, Kolorierung, Hintergrund) kam dieses Mal das Open Source Grafikprogramm Krita aus der Calligra Suite zum Einsatz. Im Gegensatz zu Gimp, meinem Standardwerkzeug für die Bildbearbeitung, bietet Krita mit seiner Brush Engine derzeit die besseren Funktionen für das Digital Painting.
Der Atari Tempel
Leicht erhöht, über eine steinernde Treppe erreichbar, ragt der Atari Tempel in die Höhe. Sein Eingang führt in ein unterirdisches Gewölbe.
Um den Bezug zu Atari herzustellen, wurde der Tempel in Form des bekannten Atari Logos angelegt. Als Referenz dienten Bauwerke, wie die Ruinenstadt Machu Picchu in Peru, die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha, sowie verschiedene Tempelanlagen der Azteken und Maya.
Wie bereits erwähnt, wurde das Motiv per Hand skizziert und als 3D Modell in Blender umgesetzt. Die Textur beschränkte sich auf einige Graustufen und die Steinblöcke. Farbe und die organischen Strukturen wurde dann mit Krita nachträglich hinzugefügt.
Das dunkle Gewölbe
Das unterirdische Gewölbe des Tempels sollte dunkel und düster wirken. Seit einer Ewigkeit ist kein Mensch mehr durch die Gänge gewandelt und die Natur hat sich bereits Teile zurück erobert.
Ein ursprünglicher Entwurf sah für dieses Panel eine reine 2D Grafik im Stile der 8 Bit Jump'n'Run Spiele vor. Ich kippte die Perspektive jedoch ein klein wenig und die Szene erhielt mehr Tiefe. Beleuchtet wird das Gewölbe fast ausschließlich durch die Laterne, die der Abenteurer vor sich her trägt.
Die Entdeckung
Für das dritte und größte Panel, in dem unser Abenteurer das verschollende Handbuch entdeckt, hatte ich eine Frontalansicht im Hinterkopf, wie sie oben im Layoutentwurf schon skizziert wurde. Konkret dachte ich an die erste Szene aus Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes, in der Indiana eine kleine Goldstatue durch einen Beutel Sand austauscht. Allerdings waren die Pose und das Handbuch zueinander nicht stimmig und ich entschied mich dafür, unserem Abenteurer von hinten über die Schulter zu schauen.
Thank you Carol
Roland, dem Autor des ABBUC Artikels, war es ein Anliegen, der Programmiererin Carol für ihre Mühe besonders zu danken. Daher fügte er an das Ende des Artikels den mathematischen Summenausdruck über „Thank you Carol“ an. Ich habe diese Geste für das zweite und dritte Panel übernommen.