Das Atari Spiel „Galahad and the Holy Grail“ galt lange Zeit als unlösbare Herausforderung. Nach über 30 Jahren nahm sich Roland B. Wassenberg jedoch diesem Spiel an und löste es letztendlich. Als Belohnung erhielt er dafür eine Bestätigung des Spielentwicklers und der ABBUC einen interessanten Artikel für das Magazin. Mich reizte das Thema und es wurde von mir auf dem Titel der 114. Textbeilage des Magazins umgesetzt.
Die Suche nach dem Heiligen Gral
In dem Spiel, dass an dem damaligen Klassiker „Adventure“ angelehnt ist, schlüpft der Spieler in die Rolle von Sir Galahad, einem Ritter der Tafelrunde König Arthurs. Er wird auf die abenteuerliche Suche nach dem Heiligen Gral entsendet. Auf seinem Weg muss der Held vielerlei Herausforderungen meistern, die im Verlauf des Spiels jedoch zunehmend schwieriger werden. Versagt er, zum Beispiel im Zweikampf mit einem Drachen, so ist das Spiel verloren.
In jenen Tagen dass Spiel „zu Ende“ zu bringen, erforderte Nerven aus Stahl sowie eine Engelsgeduld: wenn man verloren hatte, musste man immer wieder von Vorne beginnen.
Quelle: Roland B. Wassenberg (ehemaliger User-Club-Präsident für Atari Computer Düsseldorf und Neus)
Recherche
Wie immer begann ich das Projekt mit Recherchearbeiten. Die ursprüngliche Verpackung des Spiels und das Handbuch gaben grafisch nicht viel her. Auch die In-Game Grafiken sind eher schlicht und unspektakulär. Daher vertiefte ich die Recherchen mehr auf die Geschichte hinter Sir Galahad und der Suche nach dem Heiligen Gral.
Die Idee: der Titel sollte aussehen, wie eine Seite aus einem mittelalterlichem Buch.
Die erste Kritzelei, stellt einen berittenen Ritter dar, der auf einen Felsenberg zureitet. Auf dessen Spitze befindet sich eine Burg mit dem Heiligen Gral. Im Weißraum auf der linken Seite sollte sich der Text aus der Spieleinführung wiederfinden.
Die einfachen Skizzen, bzw. vielmehr Kritzeleien, haben sich in der Vergangenheit als nützliches Werkzeug für die Motivfindung erwiesen. Mit ihnen lassen sich auch mit wenig Aufwand verschiedene Ideen ausprobieren. Im Making Of zum Magazin #108 habe ich die Methode der „Thumbnails“ bereits schon einmal erläutert.
Auf der Online Plattform Pinterest habe ich eine nicht-öffentliche Pinwand angelegt, auf der ich verschiedene Referenzbilder und Inspirationen zusammenstellte. Speziell interessierten mich Abbildungen von historischen Büchern mit farbigen Verzierungen, sowie Rittern in verschiedenen Posen. Einige Burgen fanden ebenfalls ihren Weg auf die Pinwand.
Pinterest rechtlich kritisch
Pinterest ist nach dem EU Recht kritisch anzusehen, da dort der Umgang mit urheberrechtlich geschütztem Material sehr grenzwertig gehandhabt wird. Dies betrifft insbesondere das Teilen und öffentlich zugänglich machen von Bildern, deren Urheber man selbst nicht ist.
Ich persönlich nutze es nur gelegentlich und teile nur meine eigenen Arbeiten öffentlich. Außerdem verwende ich auch als Referenzmaterial Bilder aus freien Quellen, wie z.B. die Wikipedia.
Breakdown
Während der Recherche bin ich auf der freien Plattform Openclipart auf eine Schwarz-Weiß Zeichnung gestoßen, die meiner eigenen Idee bereits sehr nahe kam. Dadurch lies sich einiges an Zeit einsparen, zumal mir das figürliche Zeichnen (Ritter, Pferd) nicht besonders liegt.
Ich kombinierte die Strichzeichnung mit farbigen Flächen und Texturen, wie z.B. Blattgold für den Ritter Galahad und sein Pferd. Mehre, überlagerte Grunge- und Papiertexturen sorgten für den alten, leicht verwitterten Effekt.
Der Titel „Galahad and the Holy Grail“ wurde in einer gebrochenen Schrift gesetzt und orientiert sich ebenfalls farblich an den mittelalterlichen Büchern aus den Referenzen.