Wie bereits im letzten Jahr, stand ich am Samstag 06.09.2019 an der Startlinie des Einrad-Cup-Münsterland 2019. Für zwei Rennen war ich gemeldet. Nur eins sollte ich erfolgreich abschließen.
Das Wetter war nass-kalt. Das Thermometer zeigte gerade einmal 15°C an. Eigentlich ist das eine gute Temperatur für sportliche Höchstleistungen. Allerdings hatte es die Nacht zuvor geregnet und so war die Tartanbahn patsch-nass. An einigen Stellen stand das Wasser sogar in Pfützen. Trotzdem war ich hoch motiviert. Schließlich war es auch das letzte Rennen der diesjährigen Saison und noch einmal die Chance auf das begehrte Edelmetall.
100m
Die Altersklassenrennen starten von alt nach jung. Wieder einmal hatte ich das allererste Rennen an diesem Morgen zu bestreiten. Das Teilnehmerfeld war recht überschaubar und so umfasste die Altersklasse Mixed 40+ lediglich sechs Herren und eine Dame. Man kennt sich untereinander, sind es doch immer die mehr oder weniger gleichen Fahrer und Fahrerinnen, die man bei so einem Wettkampf wieder trifft.
An der Startlinie zum 100m Rennen war ich zuversichtlich. Die Starts, mit denen ich bei den vorangegangenen Wettkämpfen meine Probleme hatte, haben in den letzten Trainings sauber funktioniert und auch meine Zeiten waren gut.
Das Startsignal ertönte. Ich legte – aus meiner Perspektive – einen guten Start hin und war sofort an der Spitze, zumindest unter den ersten dreien. Leider hatte ich die nasse Tartanbahn wohl unterschätzt. Das Einrad schlingerte doch deutlich mehr als üblich und mir fehlte das Feedback des Reifens. Ich fahre seit dieser Saison eine so genannte Hexe. Das ist ein spezielles Renn-Einrad mit schmalen 26-Zoll Rennradreifen. Die Hexe erfordert noch einmal mehr, dass du möglichst ruhig und ohne Schlingern fährst. Nach rund 50 Metern war das Einrad jedoch nicht mehr zu halten und ein ungeplanter Abstieg die Folge. Damit war das 100m Rennen gelaufen.
800m
Die zweite Disziplin, für die ich mich gemeldet hatte, war das Bahnrennen über 800m. Dieses Rennen startete am frühen Nachmittag und die Tartanbahn hatte inzwischen die Gelegenheit etwas abzutrocknen.
Der Start funktionierte wieder vorbildlich. Allerdings konnten meine beiden „Hauptrivalen“ mit deutlich mehr Erfahrung auf dem Einrad aufwarten und legten sich an die Spitze. Da für mich schnell klar war, dass ich in diesem Rennen nicht erster werden konnte, sicherte ich meinen dritten Platz und nahm etwas Tempo raus. Ich musste nur noch dafür sorgen, dass niemand von hinten an mir vorbeizog.
Die Taktik ging auf und so fuhr ich als dritter durchs Ziel. Meine Zeit lag mit 03:04 Minuten deutlich über meinen Trainingszeiten, aber die Bronze-Medaille war mir so sicher. 20 Jahre mehr Erfahung auf dem Einrad geben dir mehr Sicherheit beim Fahren. Die Zeit muss ich erst einmal aufholen.
Positive Bilanz
Somit endete auch das letzte Rennen der Saison zumindest mit einer Medaille und einer positiven Bilanz von vier Medaillen in drei Wettkämpfen.
Auch im nächsten Jahr geht es für mich wieder an die Startlinie. Zusätzlich zu den Bahnrennen habe ich mir das Ziel gesetzt, auch den IUF Slalom, um den ich bisher einen Bogen gemacht habe, zu bestreiten. Dafür hat das Training bereits jetzt begonnen.